05. August - 31. August 2020

Der STERNENHIMMEL im August

Die immer kürzer werdenden Tage erinnern uns daran, dass sich der Sommer langsam zu Ende neigt. Für diejenigen, die sich der Beobachtung des Nachthimmels verschrieben haben, sind die länger werdenden Nächte allerdings ein Segen: während am ersten Tag des Monats  9 dunkle Stunden für nächtliche Entdeckungsreisen zur Verfügung stehen, vergehen am 31. August bereits 10,5 Stunden zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.

Sterne und Milchstraße

Das Sommerdreieck wird im August seinem Namen gerecht und steht hoch am Horizont, Vega, der Hauptstern der Leier steht nahezu im Zenit. Östlich des Sommerdreiecks ist eines der kleinsten und ältesten Sternbilder zu sehen:  der Delfin. Vier in etwa gleich helle Sterne bilden einen Rhombus, der den Körper des Tieres bildet. Es schließt sich eine nach Süden zeigende Sternenkette an, die die Schwanzflosse darstellt.
Das Sommerdreieck wandert im Laufe des August langsam Richtung Westen um den Herbststernbildern Platz zu machen. Tag für Tag gewinnt im Osten das Herbstviereck Pegasus an Höhe und auch unsere Nachbargalaxie Andromeda zeigt sich bereits am östlichen Horizont .
In dunklen, klaren Nächten ist über unseren Köpfen ein weißes Sternenband auszumachen: es ist der Perseus-Arm unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Wie ein rauschender Fluss trennt die Milchstraße die beiden Sterne Vega (Sternbild Leier) und Altair (Sternbild Adler), die laut einer japanischen Sage zwei sich Liebende symbolisiert, die von den Göttern getrennt worden sind.

Planeten und Mond

Für Planetenliebhaber steht der August dem Monat Juli in Nichts nach: die beiden Gasriesen Jupiter und Saturn dominieren weiterhin am Nachthimmel und sind bereits kurz nach der Dämmerung im Südosten ein wahrer Blickfang. Mit einem leistungsstarken Feldstecher sind die 4 galileischen Monde Io, Europa, Kallisto und Ganymed als stete Begleiter des Jupiter leicht zu erkennen. Auch Saturn ist mit seinem Ringsystem immer wieder ein faszinierendes Beobachtungsobjekt.
Der 28. August ist in zweierlei Hinsicht ein guter Beobachtungstermin: zum Einen gesellt sich der Mond zu den beiden Gasriesen und bietet für Beobachter und Astrofotografen ein reizvolles Dreigespann. Zum anderen ist an diesem Abend der goldene Henkel des Mondes zu sehen. Dabei handelt es sich um ein optisches Phänomen: dadurch dass die Gipfel des Ringgebirges Jura vom Sonnenlicht beschienen werden, während sich der untere Teil der Gebirgskette noch auf der Schattenseite des Erdtrabanten befindet, entsteht der Eindruck der Mond habe an der Licht-Schatten-Grenze einen Henkel.

Sternschnuppen statt Komet

Komet C/2020 F3 (Neowise) verliert zunehmend an Höhe und Helligkeit. Mit freiem Auge ist er nicht mehr zu sehen und auch die spektakulären Aufnahmen, mit denen der Komet im Juli in den Medien gefeiert worden ist, gehören nun der Vergangenheit an. Komet C/2020 F3 wird vom alljährlichen Meteorstrom der Perseiden abgelöst. Immer dann, wenn die Erde durch die kosmischen Hinterlassenschaften des kurzperiodischen Kometen Swift-Tuttle fliegt, erleben wir einen Sternschnuppen-Regen. Die Staubkorn großen Hinterlassenschaften des Kometen dringen in die Erdatmosphäre ein und regen in 80 bis 90 km Höhe die Luftmoleküle zum Leuchten an. Da die Lichterscheinungen ihren Ursprung im Sternbild Perseus zu haben scheinen, werden sie als Perseiden bezeichnet.
Mit 100 Sternschnuppen pro Stunde erwarten wir heuer das Maximum in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Richten Sie Ihren Blick Richtung Nordosten und wünschen Sie sich etwas!